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Skilehrer und Snowboardlehrer Ausbildung in Griechenland: 19. Februar - 1. März 2024

Sonne, Sand und Meer – das sind Bilder, die bei Griechenland im Kopf auftauchen. Doch dieses wunderschöne und gastfreundliche Land bietet auch für Skifahrer und Snowboarder einiges, wie Colin Biribauer, Anita Schwarzer und Stefan Wallner im Gebiet von Parnassos erlebten. Auf ihrem herzerfrischenden Road-Trip hielten die Ausbilder der Snowsports Academy Kurse in englischer Sprache – und erfuhren am eigenen Leib, wie notwendig gute Schneesportlehrer vor Ort gebraucht werden. Auch von 19. Februar - 1. März 2024 steht wieder eine Ausbildung der Snowsports Academy in Griechenland am Programm.

Beim Check-In am Flughafen begegnen uns schon etliche lustige und fragende Blicke. „Mit Wintersportgepäck in Richtung Athen. Seid ihr euch sicher?“, werden wir nicht nur am Gepäckschalter gefragt. „Jaja, definitiv. Ski- und Snowboard-Ausbildung in Griechenland – in einem Gebiet mit dem Namen Parnassos.“ Mit einem etwas zögerlichen Nicken wünscht man uns schließlich eine gute Reise in ein Land, das viel mehr für gediegene Sommerurlaube populär ist. Aber wenigstens ist es Februar und wir sind am Weg in einen der härtesten Winter in Griechenland seit Jahrzehnten, wie wir später noch hautnah erleben werden.

Auch beim Zoll in Athen regiert durchwegs Erstaunen, als wir mit unserer üppigen Ausrüstung durchmarschieren. Aber alles safe, also ziehen wir weiter zum Autoverleih: „Winterreifen? Haben wir nicht.“ „Aber wir haben das doch bei der Buchung extra angekreuzt“, erklären wir. „Stimmt, dieses Kreuzerl beim Buchungs-Tool – das hat nichts zu bedeuten“, erfahren wir mit einem freundlichen ironischen Unterton. Auch die Suche nach Schneeketten führt zu nichts und wird nach einer halben Stunde abgebrochen. Also machen wir uns mit den Sommerreifen auf in Richtung Arachova, wo das Zentrum des Skigebiets liegt. Wird schon nicht so schlimm sein mit den Schneeverhältnissen.


Das Ischgl von Griechenland

Arachova ist ein wunderschöner Ort mitten in den Bergen Griechenlands ganz in der Nähe der aus den Sagen bekannten Stadt Delfi. Mehrere Sportgeschäfte lassen schon darauf schließen, dass der Wintersport hier groß geschrieben wird. Arachova ist so etwas wie das Ischgl von Griechenland: großteils gut situierte Menschen, mondäne Hotels, spürbarer Luxus. Wobei man sagen muss, dass das Skigebiet Parnassos weitere 30 Kilometer von Arachova entfernt liegt.

Jedoch ist immer noch keine einzige Schneeflocke in Sicht. Daher beschließen wir, auch dieses letzte Teilstück mit unserem Leihwagen zurückzulegen. Doch ein paar griechische Locals meinen: „Das geht nicht, oben sind ganz andere Verhältnisse. Kommt doch mit uns mit.“ Wir lassen uns überzeugen und brechen mit einem Allrad-Auto mit Winterreifen auf. Und tatsächlich ab der letzten Kurve vor dem Parkplatz von Parnassos auf 1600 Metern Seehöhe herrscht plötzlich tiefster Winter. Die Bergstation des Gebiets befindet sich auf 2250 Metern. In unseren Gesichtern machen sich fette Grinser breit.


Das totale Interesse

Das Resort hat 17 Liftanlagen und 36 Kilometer präparierte Pisten, dazu einige Off-Piste-Routen. Die Temperaturen am ersten Tag liegen bei unglaublichen minus 9 Grad Celsius. Die Schneeverhältnisse sind ein Traum, in den vergangenen Jahrzehnten hat es nicht so viel geschneit wie in diesen Wochen. Es gab hier in den vergangenen Wochen mehr Schneefall als zur gleichen Zeit in Österreich. Die Bedingungen für die praktische Ausbildung der zukünftigen Ski- und Snowboardlehrer stimmen also perfekt. Die Teilnehmer des Kurses stammen, bis auf einen aus der Ukraine, alle aus Griechenland. Sie sind anfänglich ein bisschen nervös und abwartend, was sie in Kürze erwarten wird. Doch das Eis ist schnell gebrochen und wir lernen sie allesamt als sehr aufgeschlossene Menschen kennen, die nicht nur bei den Übungseinheiten auf der Piste höchst motiviert sind. Auch bei den Theorieabenden erweisen sie sich als extrem wissbegierig und detailverliebt. So enden effektive Praxistage oft mit herrlich intensiven und voll konzentrierten Diskussionen bis lange in die Nacht hinein. Und das alles auf Englisch – da sind wir als Ausbilder wirklich gefordert!


Die vollkommene Ruhe

Was bei den Teilnehmern noch imponierend ist: Einerseits sind sie voll Begeisterung bei der Sache, andererseits gehen sie an alles mit einer inneren Ruhe und Gelassenheit heran, die ihresgleichen sucht. Das ist beneidenswert. Dass es eineinhalb Stunden dauert, bis wir endlich die Liftkarten bekommen – kein Stress. Und auch von der Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft im Alltag kann man sich ordentlich etwas abschauen. Das gilt nicht nur, wenn ein griechischer Feiertag ist, aber da ganz besonders. Und an so einem Tag muss es dann auch überall nach Rauch und Fleisch riechen. Ganz Griechenland grillt an einem Feiertag – und bei jedem Haus wird man eingeladen. Einfach fantastisch.

Auch unser Abschlussessen nach 10 Ausbildungstagen, die wie im Flug vergangen sind, ist dann noch einmal ein echtes Gedicht. Auf der Hütte gibt es zum Beispiel Spinat-Golatschen mit Schafkäse. Und wenn wir einmal im Restaurant nicht weiter wissen, hilft uns immer jemand, was wir bestellen sollen. In Summe vermitteln uns die Menschen ihre Kultur sehr lässig und authentisch, was echt ein Traum ist.

Und auch das Kursergebnis kann sich sehen lassen. Die griechische Schneesportwelt ist nun um einige Ski- und Snowboardlehrer reicher. Wie wichtig es ist, dass es mehr gut ausgebildetes Personal für die vier Skischulen in Parnassos gibt, zeigt ein Erlebnis während des Kurses. Bei Videoaufnahmen der Snowboard-Gruppe kommt plötzlich ein Kamikaze-Skifahrer mit zwei Prozent Aufkantwinkel dahergeflogen. Direkt auf die Kamera zu. Da hilft nur mehr ein Sprung zur Seite und in Deckung gehen. Selbst an Wochenenden fahren viele, als wären sie alleine unterwegs. Also an Arbeit mangelt es den neuen Schneesportlehrern sicher nicht. Good luck, guys!


Nähere Informationen zur Ausbildung in Parnassos:


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